Haludovo war Meisterwerk der sozialistischen Spätmoderne: Verschollenes Paradies

Kroatien An der Adriaküste Kroatiens fand man einst besonders gelungene Beispiele des postmodernen Bauens im Sozialismus. Davon sind heute nur Reste übrig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2022

Ein Hund bellt in der Ferne. Weit draußen auf dem Meer brummt ein Motorboot. Ein Kontrabass dröhnt verhalten aus einer der Strandbars unten in Malinska. Ansonsten ist nur das Rauschen der Blätter zu hören, wenn man Äste beiseiteschiebt, um sich den Weg durch eine mittlerweile dichte Vegetation auf dem ehemaligen Hotelgelände zu bahnen. Bald verschwindet im späten September die Sonne hinter den Bergen Istriens auf der anderen Seite der Kvarner Bucht. Gerade zu dieser Abendzeit leuchten die schwer mitgenommenen Fassaden von Haludovo besonders intensiv. Überall auf dem Gelände des einstigen jugoslawischen Luxus-Resorts schreitet der Verfall voran. Das ausladende Dach des Schwimmbeckens beschirmt den Wildwuchs wuchernder Hecken, gerissenen Beton und