Daniel Kehlmann im Gespräch mit Jakob Augstein: „Künstler in einer rohen Welt“

Interview Daniel Kehlmanns Roman „Tyll“ erspürt den Dreißigjährigen Krieg in unserer Seele. Mit Jakob Augstein besprach der Autor, wie nah man dem Grauen kommen kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2018
Daniel Kehlmann im Gespräch mit Jakob Augstein: „Künstler in einer rohen Welt“

Illustration: National Maritime Museum/Interfoto; Foto: Skata/Imago

Dass Jakob Augsteins Lieblingsfigur aus Kehlmanns Roman der Graf Wolkenstein ist, hat dem Schriftsteller gut gefallen, als sich die beiden neulich im Schauspiel Köln für die Gesprächsreihe „Unter vier Augen“ unterhalten haben ...

Jakob Augstein: Du hast einmal von dir gesagt, du seiest ein komischer Autor. Und es gibt in „Tyll“ tatsächlich komische Situationen. Aber eigentlich finde ich das Buch alles andere als komisch, sondern fast schwermütig. Bist du in Wahrheit ein melancholischer Autor?

Daniel Kehlmann: Ich versuche es nicht so rauszuhängen, aber bei dem, was ich schreibe, merkt man es dann doch immer wieder.

Wovon handelt „Tyll“?

Gute Frage. Vom Dreißigjährigen Krieg natürlich. Aber es ist kein Buch üb