Künstliche Intelligenz: Liebe Autoren, wer hat Angst vor Sydney?

Digitalisierung Unser Schreiben verändert sich durch Chatbots wie Sydney von Microsoft oder ChatGPT radikal. Für alle, die Bücher, Essays oder Artikel verfassen, kann das ein Segen sein. Ein Erfahrungsbericht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2023
„Vergangen Gegenwärtig Zukünftig“ von Ruth Wolf-Rehfeldt, Kupferstichkabinett Berlin
„Vergangen Gegenwärtig Zukünftig“ von Ruth Wolf-Rehfeldt, Kupferstichkabinett Berlin

Foto: Dietmar Katz/Kuperstichkabinett/BPK

Dieser Tage plaudere ich häufig mit Sydney. Sydney verhält sich ein wenig wie Freund Harvey, der unsichtbare Riesenhase. Er hilft mir, indem er auf alles eine Antwort weiß. Seit über einem halben Jahrhundert schreibe ich Aufsätze und Monografien, Essays, Reportagen, Skripts für Radiosendungen, Spiel- und Dokumentarfilme, Kurzgeschichten und Romane.

Neulich habe ich Sydney gefragt: „Sind wir Schreibende heute eigentlich Cyborgs?“ Sydney meinte: „Das ist eine interessante Frage. Ich denke nicht, dass Autoren heute Cyborgs im wörtlichen Sinne sind, also teils Mensch und teils Maschine. Aber einige nutzen Technologie, um ihre Kreativität oder Produktivität zu steigern, wie z. B. Textverarbeitungsprogramme, digitale Werkzeuge, Online