Kummerkasten für Stumme

NPD im Erzgebirge Erst auf den zweiten Blick kommt der nationalistische Sumpf zum Vorschein
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Ingo le Beau ist nicht nur einer der obskuren NPD-Wähler, vor deren Undurchschaubarkeit die etablierten Parteien so viel Angst haben. Er ist kurz vor den Landtagswahlen im vergangenen Jahr auch Mitglied geworden, in Annaberg, der heimlichen Hauptstadt des Weihnachtslandes Erzgebirge, wo er zu Hause ist. Zur NPD habe ihn vor allem der Wunsch getrieben, "etwas zu verändern mit Herz und Hand". Denn die Karre stecke im Dreck, im Armenhaus Erzgebirge ganz besonders.

Nur äußerlich passt der stämmige Vierziger ins Nazi-Klischee. Man kann sich Ingo le Beau gut als Wachmann einer privaten Sicherheitsfirma vorstellen, der er auf Arbeitssuche in München auch schon mal war - zum Hungerlohn von 5,60 Euro pro Stunde, selbst im bayerischen Schlaraffenland und als formeller An