Kunst, die fault

Hommage Vögel, Maden, chemische Prozesse – am Werk von Dieter Roth wirkten viele mit. Eine Sporensuche
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2021

Eine schneeweiße Gründerzeitvilla, davor ein Park mit altem Baumbestand, die Alster nur wenige Steinwürfe entfernt – in Harvestehude ist das großbürgerliche Hamburg ganz bei und unter sich. Erstaunlich, dass sich ausgerechnet hier, in der Abteistraße 57, seit Jahrzehnten eine riesige Sammlung mit Werken des Kunst-Anarchisten Dieter Roth versteckt. Kein Schild mit Öffnungszeiten am Eingang, kein einladendes Banner, das vor der Fassade flattert. Nur einmal die Woche, freitags, werden Besucher durch die hohen Räume geführt – in kleinen Gruppen und nach Voranmeldung. Zuletzt war auch das nicht mehr möglich. Covid-19, Sie wissen schon.

Der 1930 in Hanover geborene und 1998 in Basel verstorbene Roth fand Schönheit, wo andere sie n