La nouvelle Mitte

Frankreich Mit seiner neuen Regierung forciert Präsident Hollande den wirtschaftsliberalen Kurswechsel und verfolgt zur Freude Berlins eine EU-kompatible Politik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2014
Manuel Valls genießt die Aufmerksamkeit. Premierminister büßen in Frankreich traditionell für angeschlagene Präsidenten
Manuel Valls genießt die Aufmerksamkeit. Premierminister büßen in Frankreich traditionell für angeschlagene Präsidenten

Foto: Martin Bureau/ AFP/ Getty Images

Viele Mitarbeiter im Pariser Justizministerium hatten ihre Schreibtische schon geräumt, Umzugskartons mit Ordnern und Kaffeetassen gefüllt, als Christiane Taubira plötzlich strahlend im Büro erschien: Sie bleibe im Amt. Zuvor war Taubira von der Parti Radical de Gauche offenbar davon überzeugt, in einem Kabinett unter dem Premier Manuel Valls unerwünscht zu sein, und hatte sich bereits von ihrem Stab verabschiedet. Sie galt seit Monaten als Belastung für François Hollande, weil es Millionen katholisch-konservativer Franzosen wegen ihres Gesetzes zugunsten gleichgeschlechtlicher Ehe auf die Straßen trieb. Seither hatten sich die linke Sozialistin und der sozialliberale Valls nicht mehr viel zu sagen.

Als dann aber der Präsident nach dem Desas