Lämmer der Wall Street

Spekulation Sven Grzebeta streitet für eine neue „Ethik und Ästhetik der Börse“ und sagt: Wir benutzen die falschen Bilder
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2014

Zehn Jahre und zwei Krisen hat es gedauert, bis Sven Grzebetas Doktorarbeit zum Abschluss gekommen ist. Nach der geplatzten Dotcom-Blase fing er an zu recherchieren. Jetzt, im sechsten Jahr der Finanzkrise, liegt seine Arbeit als Buch vor. Das Interessante daran: Ethik und Ästhetik der Börse wurde von einem Insider geschrieben, der als Produktentwickler und sogenannter Innovationsmanager, wie es im Klappentext heißt, seit 2000 für die Deutsche Börse AG tätig ist und in diesen Funktionen vielfältigen Einblick in System, Struktur und Soziologie des heutigen Börsengeschehens nehmen konnte.

Zehn Jahre und zwei Krisen, die Zeit hat sich in dieses Buch eingeschrieben. Mit publizistischen Knallfröschen von Sinn bis Sarrazin hat Grzebetas Werk nichts gem