Landgrabbing mit Neumann

Uganda Der High Court in Kampala hat einem deutschen Kaffeekonzern die Mitschuld an der Vertreibung Tausender Kleinbauern gegeben – für das Unternehmen ein Fehlurteil
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2013
Die Plantage
Die Plantage

Foto: Neumann Kaffee Gruppe

Ein multinationaler Kaffeekonzern mit Stammsitz in der Hamburger HafenCity muss um seine Reputation fürchten. Die Neumann Gruppe soll von der Vertreibung Tausender Kleinbauern in Ostafrika profitieren. Die ugandische Armee hatte Land geräumt, damit dort für Neumann eine Kaffeeplantage errichtet werden konnte. Für den High Court in Uganda ist das Unternehmen mitverantwortlich. Damit sei Recht gebrochen worden, besagt ein kürzlich ergangenes Urteil. Vor gut zwölf Jahren hätten die deutschen Investoren nicht nur tatenlos bei der Vertreibung zugesehen – Angestellte der Plantage hätten dabei zum Teil sogar mitgewirkt. Die Neumann Gruppe widerspricht entschieden. Im Vorfeld will man nichts von der drohenden Vertreibung durch die Armee gewusst haben.