Leben wie im Film

Literatur Die Memoiren des Antisemitismusforschers Léon Poliakov lesen sich wie ein Thriller
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2019
Léon Poliakov, 1977
Léon Poliakov, 1977

Foto: Leemage / Imago Images

Aktuellstes Verdienst des an Verdiensten reichen, so kleinen wie feinen Verlags Edition Tiamat, ist sicherlich die Neuauflage von Léon Poliakovs Memoiren eines Davongekommenen. Der durch die Shoah zum Historiker gewordene Antisemitismusforscher veröffentlichte den Hauptteil dieser Erinnerung unter dem Titel L‘Auberge des Musiciens bereits 1980 als 70-jähriger und erweiterte dieses fesselnde, mitten aus dem Wahnsinn der französischen Judenverfolgung der Kriegsjahre stammende Zeugnis in den 90er Jahren um zwei Teile, die einerseits die Kindheit in St.Petersburg vor und während der Revolution beleuchten, andererseits einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt und den Bildungsschatz des Historikers gewähren.

Léon Poliakovs achtbändiges Standardwerk D