Lebensadern gekappt

Irak Seit elf Jahren zerstören Bomben und Sanktionen die Wasserversorgung des Landes - eine biologische Kriegführung, deren Ziel in US-Militärdokumenten von 1991 festgehalten ist
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Auf den ersten Blick ist das Saddam-Kinderhospital in Bagdad ein düsterer Ort: kaum Farbe an den Wänden, schwache Beleuchtung in den Räumen. Auf den Fluren warten Väter und Mütter, die medizinische Behandlung für ihre Kinder suchen. Diese Eltern wollen mit allen Kräften das verhindern, was hunderttausendfach während der vergangenen elf Jahre geschehen ist: Sie wollen den Tod der Kleinsten und Schwächsten verhindern, denen - als Folge der Bomben und Sanktionen - sauberes Trinkwasser und medizinische Versorgung versagt blieben.
Langsam und qualvoll verhungern
Die Lage der Kinder im Irak, wie jener in der Saddam-Klinik, ist für Thomas Nagy, Überlebender des Holocaust und Professor an der George-Washington-Universität in der US-Haupts