Leichte Wehmut inklusive

Sachlich richtig Literaturprofessor Erhard Schütz las über die Ukraine, Palmyra und empfiehlt das Kursbuch 185
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2016

Der halbwegs aufgeklärte Mensch mag über die Ukraine nichts mehr wissen, weil alles den Blutdruck hochtreibt; der halbwegs abgeklärte in ihm wird nicht aufgeben, mehr zu erfahren. Jens Mühlings Reisebuch ist da ein gutes Antidot. Odessa, Kiew, Sewastopol, Donezk tragen Fähnchen auf der inneren Karte der Zeitungsleser, aber Medyka, Rachiw, Winnyzja, Cherson, Milowe? Mühling ist die Ukraine durchreist, kreuz und quer. Initial: Ein Münzsammler spürt Münzen aus dem Boden, österreichische, polnische, griechische, russische, deutsche. Und ukrainische? Die gibt es doch erst seit 20 Jahren. Ein uraltes Land, ein neuer, naja, Staat. Reisen in einem Zug, dessen Schienen mal durch die Ukraine, mal durch Moldawien schlängeln. Die Sockel von Lenind