Leichtes Beben

Russland Die Rubelkrise wird diesmal nicht zum Staatsbankrott führen wie im August 1998
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2015
Die russische Börse, und mit ihr der Rubel, hat eine rasante Talfahrt hinter sich
Die russische Börse, und mit ihr der Rubel, hat eine rasante Talfahrt hinter sich

Foto: Kirill Kudryavsev/AFP/Getty Images

Kurz vor Weihnachten hat eine gewisse Rubelpanik die Russische Föderation erfasst. Was auch daran lag, dass die Zentralbank den Wertverfall trotz eines energischen Drehens an der Leitzinsschraube – man wechselte von 10,5 auf 17 Prozent – und massiver Rubelkäufe nicht aufhalten konnte. Wer viel einheimisches Geld in der Tasche hatte, versuchte, dieses so rasch wie möglich auszugeben, und kaufte auf Teufel komm raus westliche Importwaren, um dem nächsten Preissprung zu entkommen.

Mancher fühlte sich in Moskau an das Jahr 1998 erinnert, als die Asienkrise in Russland ankam und dort zur Rubelkrise wurde. Damals reagierten hypernervöse Anleger auf fallende Aktienkurse und Ölpreise mit massiver Kapitalflucht, sodass der Rubelkurs abstürzte ̵