Die Absage ist ein Verrat am Leser

Leipziger Buchmesse Zum dritten Mal in Folge fällt die Messe aus. Sechs Stimmen aus der Literaturbranche erzählen, warum das ein großer Verlust ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2022

Autoren sind Freiwild, man verwehrt ihnen das Gehege

Der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig als Gesellschafter der Leipziger Messe haben unmittelbar nach Absage der Buchmesse ein Bekenntnis zu eben dieser abgegeben. Sie soll 2023 stattfinden. Den wirtschaftlichen Schaden werden die beiden Gesellschafter also kompensieren. Soweit die gute Nachricht.

Der Kollateralschaden, den absagende Verlage billigend in Kauf nahmen, liegt bei den Autorinnen und Autoren, die zum wiederholten Male keinerlei Chance erhalten, lesend, diskutierend, in Symbiose mit ihren Verlagen für ihre Bücher zu werben. Verlage geben vor, durch Messeabwesenheit ihre Mitarbeiter schützen zu wollen und erklären dabei ihre Autoren zu Freiwild, weil man ihnen das Gehege verwehrt. Welches Paradox. Die, di