Lernen für das Leben

Integration Minderjährige Flüchtlinge bekommen in der schwäbischen Provinz deutschen Alltag vermittelt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2016

Vor ein paar Wochen hatte Samir ein seltsames Erlebnis mit einer Frau. Es war in einem vollen Zug, er konnte sich kaum bewegen, ging aber trotzdem rückwärts – und stieß mit einer Frau zusammen, die ihrerseits rückwärts ging. Rücken an Rücken mit einer Fremden, in der Öffentlichkeit, und dann sagte die Frau einfach: „Entschuldigung.“ Im Iran sei das undenkbar, erzählt Samir. „Wenn so etwas passiert, streiten sich die Leute.“

Samir ist ohne Eltern hier, ein „unbegleiteter minderjähriger Flüchtling“, wie es offiziell heißt. Seit rund einem Vierteljahr lebt der 16-Jährige in Deutschland. Junge Menschen wie er sind in den vergangenen Monaten in großer Zahl nach Deutschland gekommen, si