Liebe zur Linse

Interview Christiane Eisler durfte ihre Bilder von Punkbands zu DDR-Zeiten nicht zeigen. Heute wehrt sich die Leipziger Fotografin, wenn Sachsen pauschal verurteilt wird
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2018
„Ich gucke jeden Tag gern durch das Rechteck“
„Ich gucke jeden Tag gern durch das Rechteck“

Foto: Charlotte Sattler für der Freitag

Sie empfängt in einem typischen Leipziger Gründerzeitbau, hier hat Christiane Eisler, 60, ihre Wohnung und ihr Büro. Im Wohnzimmer stehen Archivschränke, Kameras aus DDR-Produktion sind wie Ausstellungstücke drappiert. Fotografien und Postkarten hängen an den Wänden. Der Bierdeckel, auf dem sie ein Glas Wasser serviert, ist mit dem Gesicht eines Punks bedruckt.

der Freitag: Frau Eisler, wie würden Sie erklären, was gerade in Sachsen los ist?

Christiane Eisler: Das versuchen ja im Moment viele Soziologen oder Politologen. Bei mir persönlich stellt sich zuerst ein Bedauern ein, dass die Region und Städte wie Leipzig, Dresden und Chemnitz durch rechtsextreme Demonstrationen so ein schlechtes Bild abgeben. Aus meiner Sicht ist es nur eine be