Liebling der Backfische

Kulturpflege Karl Mays Büchern wurde anfangs sogar zugetraut, die Jugend zu verderben. Pädagogen warnten vor der Schundliteratur
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Die Schule der Ideologiekritik, die auch bei denen nachwirkt, die sie nicht besucht haben, hat der Verachtung der niederen Künste ein gutes Gewissen verschafft. Wer die Produkte der leichten Muse schon immer für „Schund“ hielt, kann sich dort die Argumente borgen, um sein Ressentiment als qualifiziertes Urteil auszugeben. Ohne den Anschein moralischer Überheblichkeit lässt sich dann darüber räsonieren, dass Unterhaltungskunst den Verblendungszusammenhang verstärke und diejenigen, denen sie Lust bereitet, in Wahrheit dumm halte. Ob all das nicht genauso auf die längst ebenfalls zur Ware erstarrten Werke der Hochkultur zutrifft, wird hingegen selten gefragt. Im Gegenteil sind sich die Ideologiekritiker mit den Bürgern im kulturellen Ka