Lies dies, Seehofer

Flachland Handelt von Heimat, ist aber mitnichten provinziell: Jan Böttchers „Das Kaff“ ist ein Roman für Landeier und Städter
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2018

Das Muster ist nicht neu. Der Glückssucher, einst aus bedrückender Enge ausgezogen und in der großen Welt herumgekommen, kehrt zurück. Zunächst widerwillig und auf Konfrontation gebürstet, erlebt er die kleine Welt, die einst seine Heimat war.

Dass die Rückkehr in frühere Ordnungen auch scheitern kann, wissen literarische Texte ebenso gut; Thomas Manns Double Tonio Kröger muss weiterziehen; Max Frischs Bildhauer Stiller landet im Gefängnis; die Fotografin Elisabeth in Ingeborg Bachmanns langer Erzählung Drei Wege zum See findet den Pfad nicht mehr.

Im neuen Roman von Jan Böttcher ist es der Architekt Michael Schürtz, der für Studium und Arbeit aus einer Kleinstadt in der norddeutschen Tiefebene in die Großstadt Berlin