„In Kreuzberg dürfen 35 Prozent der Bevölkerung nicht wählen“

Staatsbürgerschaft Die Berliner Linke-Politikerin Elif Eralp ist entsetzt über die Angriffe von CDU und FDP auf die geplanten Erleichterungen bei der Einbürgerung. Die Abgeordnete hat selbst zwei Pässe und erklärt, was die doppelte Staatsbürgerschaft bringt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2022
Elif Eralp: „Viele Kreuzberger*innen mussten wegziehen, weil sie sich die hohen Mieten nicht mehr leisten können und dürfen aber nicht mitentscheiden, wenn es um die Mietenpolitik geht“
Elif Eralp: „Viele Kreuzberger*innen mussten wegziehen, weil sie sich die hohen Mieten nicht mehr leisten können und dürfen aber nicht mitentscheiden, wenn es um die Mietenpolitik geht“

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Eigentlich war die Sache klar: SPD, Grüne und FDP wollten die Einbürgerung in Deutschland erleichtern, so steht es im Koalitionsvertrag. Statt nach acht Jahren Aufenthalt soll sie nun schon nach fünf Jahren ermöglicht werden, in bestimmten Fällen schon nach drei. Auch die doppelte Staatsbürgerschaft soll für Nicht-EU-Staatler*innen kommen. Doch Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte ihre Pläne kaum vorgestellt, da schaltete die CDU auf Angriff. Die Berliner Linke-Politikerin Elif Eralp erinnert das an die Debatten der 1990er Jahre.

der Freitag: Frau Eralp, die Union spricht von einer „Verramschung“ der deutschen Staatsbürgerschaft. Wie finden sie solche Aussagen?

Elif Eralp: Aus meiner Sicht fördert man damit eine rassistische E