Links, Zank, Drei, Vier

Spanien Íñigo Errejón, der Vordenker von Podemos, gründet ein neues Bündnis. Er erntet Zorn
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2019
Podemos-Kopf Pablo Iglesias (rechts) im Gespräch mit Íñigo Errejón
Podemos-Kopf Pablo Iglesias (rechts) im Gespräch mit Íñigo Errejón

Foto: Javier Soriano/AFP/Getty Images

Eres populista? Bist du Populist? Dies war in den vergangenen Jahren eine häufige provokative Frage in der spanischen Linken. Als Populist galt, wer statt vom Kampf der Arbeiterklasse von der Ermächtigung „del pueblo“ (des Volkes) sprach, wer weniger auf soziale Mobilisierungen auf „der Straße“ als auf Wahlkämpfe und Parteiprogramme setzte, wer sich eher die Übernahme der Regierungsmacht als den Aufbau sozialer Gegenmacht wünschte. Kurz: Populist war, wer für die Linkspartei Podemos warb, um die Verhältnisse zu ändern.

Der intellektuelle Ziehvater von Podemos’ unkonventioneller, „populistischer“ Strategie, die zur klassischen Linken stets auf Distanz ging, hat ein unschuldiges Bubengesicht und gute Manier