Lob der Spannung

Systemvergleich Anmerkungen zur Bildsprache A. R. Pencks. Die Frankfurter Kunsthalle Schirn zeigt eine große Retrospektive
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Von heute aus gesehen erscheinen der Kalte Krieg und die Aufteilung der Welt in zwei Blöcke plötzlich nicht nur stabil, sondern auch für die Bewohner beider Teile auskömmlich und sicher. Die Risiken, die die Konkurrenz der politischen Systeme enthielt, geraten aus dem Blick. Auch die Bannflüche, die alles Realsozialistische trafen, werden schwächer, und selbst wer lesen will, wie sehr die im Neoliberalismus Herrschenden abgeschottet regieren und darin der DDR-Nomenklatura ähneln, muss nicht mehr notwendig auf linke Medien zurückgreifen.

Wer durch die Frankfurter Ausstellung mit den Werken des Malers und Bildhauers A.R. Penck streift, wird diesem Teil der Nachkriegsgeschichte in hochkonzentrierter Dosis plötzlich wieder ausgesetzt und muss sich wi