Lukrez

A–Z Laut Lukrez muss Ostern leider ausfallen: Kein Gott bestimmt unser Leben, sondern jede Menge Teilchen. Das Lexikon von Wolfgang Hörner, Leiter des Berliner Galiani Verlag
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2015
Lukrez

Abb.: Spencer Arnold/Getty Images

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Auferstehung Die fällt bei ➝ Lukrez, sorry, leider völlig aus. Transzendenz? Fehlanzeige. Nach seinem philosophischen Lehrgedicht Über die Natur der Dinge besteht die Welt aus einer riesigen, unveränderlichen Zahl unsichtbar kleiner Teilchen, die sich nach dem Zufallsprinzip zu komplexen Gebilden zusammenfinden. So entsteht das Leben (das Seelenleben eingeschlossen). Nach einiger Zeit lässt die Stärke der Teilchenbindungen nach (ob es sich um Minuten, Monate, Jahrzehnte oder Jahrtausende handelt, entscheidet der Charakter des Gebildes), und schlussendlich zerfällt das Gebilde wieder in seine einzelnen Teilchen. Das ist der Tod. Vom Ursprungsgegenstand, von dem die Teilchen stammen, bleibt nichts. Der Dichter kommentiert das so: „Bitter gewis