Lula unter Druck

Enttäuschung in Brasilien Der Präsident schwankt mehr denn je zwischen neoliberalen Dogmen und sozialer Verantwortung
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Gegen Führungskreise der regierenden Arbeiterpartei (PT) werden seit Wochen schwere Korruptionsvorwürfe erhoben. Zur Debatte steht nicht die persönliche Vorteilsnahme Einzelner, sondern die Finanzierung von Kampagnen und die Besetzung des Staatsapparates, um eine Regierungsmehrheit der PT über die Legislaturperiode hinaus zu sichern - von einer "Mexikanisierung des Staates" ist die Rede.

Die Regierung versucht, dem Staat ein sozialeres Gesicht zu geben und die Millionen von Enteigneten und Entmachteten in das Zentrum nationaler Politik zu stellen. Diese Absicht heiligt freilich keinesfalls jedes Mittel. Korruption ist und bleibt verwerflich - die Opposition versucht nun, den Präsidenten selbst zu belangen, bisher ohne Erfolg.

Allerdings ist es wichtig, über die