Lust am Unsinn

Festival Cannes war stark wie lange nicht. Nur die Preise gingen an die falschen Filme
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2016
Heimliche Siegerinnen: Regisseurin Maren Ade mit einer „Toni Erdmann“-Figur
Heimliche Siegerinnen: Regisseurin Maren Ade mit einer „Toni Erdmann“-Figur

Foto: Loic Venance/AFP//Getty Images

Z ur gepflegten Veranstaltung für arrivierte Autoren war das Festival aller Festivals in den vergangenen Jahren verkümmert. Mit dieser Stagnation wurde bei der 69. Ausgabe von Cannes endlich gebrochen. Nicht radikal, aber doch konsequent genug, um am Ende klare Verschiebungen erkennen zu können. Wer ein vielfältiges Gegenwartskino erleben wollte, der musste in diesem Jahr nicht zwischen den einzelnen Sektionen hin und her pilgern. Man konnte sich ruhig in der „Sélection officielle“ einrichten. Denn es wurde wieder darauf geachtet, eigensinnigen, herausfordernden und formsprengenden Arbeiten den notwendigen Platz einzuräumen.

Die Preise spiegeln davon nichts wider, denn die von der Kritik (und dem Premierenpublikum) gefeierten Filme gingen alle leer