Lust und Verführung

Neugierstrudel Rolf Schneider baut seinen Roman ­„Marienbrücke“ aus ­historischen Infosteinen
Exklusiv für Abonnent:innen

Das Jahr 1988. Jacob Kersting, Kunsthistoriker aus der DDR, darf nach Wien, um dort zu tun, was in Görgy Dalos Erzählung Jugendstil (der Freitag 9.10.2008)) Robert Singer tat, nämlich zum Jugendstil forschen. Eigentlich hatte Kersting ja über van de Velde schreiben wollen, doch den hatte seine Geliebte bei der Rückkehr zu ihrem Mann dem als Morgengabe mitgebracht.

So macht er sich an den unbekannteren Architekten Josef Hoffmann. Über ihn, über Adolf Loos, überhaupt die Wiener Architektur wird man im Roman sehr ausführlich informiert werden. Kersting hat in Wien eingangs noch von der Marienbrücke gespuckt, am Ende, ermuntert durch ausführlich zitierte Lektüre Jean Amérys, wird er von ihr springen, aber lebend davonkommen.

Zuvor