Mädchen(t)räume in der Schule

Rollenbilder Der koedukative Unterricht wird in der wissenschaftlichen Diskussion der BRD schon seit Jahren auf seine emanzipationshemmenden Aspekte hinterfragt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2015
Mädchen(t)räume in der Schule

Bild: Archiv/der Freitag

„Guten Morgen, meine Herren“. Dem Dozenten an der Technischen Fachhochschule Berlin entgeht, dass er auch Damen unterrichtet. Unter den 35 Erstsemesterstudenten der Feinwerktechnik sitzt eine Frau. Während in der bisherigen DDR jedes dritte Mädchen einen technischen Beruf ergriff, liegt der Anteil von BRD-Frauen an den sogenannten harten Ingenieurwissenschaften bei 11,5, teilweise unter zwei Prozent.

Freilich: Dies ist die Spitze eines Eisbergs, dessen Fundament zu schmelzen beginnt. So beträgt der Frauenanteil in Mathematik und Naturwissenschaften immerhin 31,5 Prozent, wird Biologie als Studienfach durchschnittlich sogar von mehr Mädchen als Jungen gewählt. Tendenziell orientieren sich jedoch beide Geschlechter hinsichtlich Berufs- und Studienfachwahl