Der Thüringer AfD-Rechtsaußen Björn Höcke kritisiert „steuerfinanzierte Gesellschaftsexperimente, die der Abschaffung der natürlichen Geschlechterordnung dienen“. Die „Geisteskrankheit Gendermainstream“ will er aus Schulen und Universitäten „vertreiben“, die Sexualpädagogik des „roten Blocks“ hält er gar für „pervers“. Weniger drastisch formuliert bezog schon 2015 eine AfD-Landeskonferenz in Baden-Württemberg ganz ähnliche Positionen. Die Delegierten verlangten die „Rücknahme aller Vorschriften im Sinne der Gender-Ideologie“, sämtliche Zuschüsse für „gender-ideologische Maßnahmen“ müssten gestrichen werden. Weitere Punkte waren die Abschaffung der Gleichstellungsstellen, die Schließung von „Diversity Offices in öffentlich-rechtlichen Institutionen“ und ein Finanzierungsstopp „für die sogenannten Gender Studies“ samt der Auflösung der zugehörigen Lehrstühle. Das AfD-Grundsatzprogramm auf Bundesebene übernahm diese Inhalte weitgehend, seit ihrer flächendeckenden Präsenz in Landes- und Kommunalparlamenten profiliert sich die Partei mit entsprechenden Initiativen.
Kritik an Randaspekten
„Inwieweit plant die Bundesregierung Förderprogramme, die sich wissenschaftlich mit der immer weiter um sich greifenden Männerdiskriminierung beschäftigen?“ Diese Kleine Anfrage stellte die AfD-Bundestagsfraktion erstmals im März 2019, im Januar 2020 hakte sie erneut nach. Die Partei gibt sich darin besorgt über die „Gefahr einer Spaltung der Gesellschaft durch Misandrie“. Die Schuldigen für die von ihr behauptete Männerfeindlichkeit seien leicht dingfest zu machen: Ein „radikaler Feminismus“ treibe die „Entfremdung zwischen den Geschlechtern“ voran.
Anti-Gender-Kampagnen sind in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Mobilisierungsfeld rechter Bewegungen geworden. Die dahinter steckenden Feindbilder und Argumentationsmuster reichen allerdings weit hinein bis in die Mitte der Gesellschaft. Das Polemisieren gegen eine angeblich „doktrinäre Ideologie“ findet regelmäßig publizistische Unterstützung, auch in Leitmedien. So gefällt sich der Zeit- und Tagesspiegel-Kolumnist Harald Martenstein (ein viel diskutierter Text von ihm aus dem Jahr 2013 trug den Titel „Schlecht, schlechter, Geschlecht“) in der Rolle des lässigen und arroganten Besserwissers, in ironischen Kolumnen witzelt er gerne über Randaspekte wie „Transgendertoiletten“ oder die Anrede „Professx“. In Talkshowauftritten darf die christliche Fundamentalistin Birgit Kelle ihre Kampfschrift Gender-Gaga vermarkten – inhaltlich passen die Positionen des CDU-Mitglieds eigentlich besser in die AfD.
Der sperrige Gender-Begriff eignete sich schon immer bestens für populistische Attacken von rechts. Selten geht es dabei um sachlich geführte Debatten, meist um pauschale Kritik an allem, was mit dem Reizwort zu tun hat. Schon der Begriff „Gender Studies“ wird in vielen Fällen absichtlich missbräuchlich verwendet. Die Universität Paderborn hielt hinsichtlich einer Kleinen Anfrage der AfD fest: „Die von der Landesregierung NRW in den 1980er Jahren landesweit eingerichteten (...) Professuren verwenden meistens den Ausdruck ‚Geschlechterforschung‘. Dieser Ausdruck soll die breite und komplexe interdisziplinäre wissenschaftliche Perspektive geschlechterbezogener Forschungen repräsentieren.“
Vor allem die universitäre Geschlechterforschung, so der Vorwurf, sei abgehoben und irrelevant, sie halte akademische Standards nicht ein und gehöre daher abgeschafft. Diese zentrale Forderung greift die AfD nun auch parlamentarisch auf. Die besonders umstrittene „geschlechtergerechte“ Sprache, die etwa in der Hamburgischen Bürgerschaft angeprangert wurde, ist dabei eher Nebensache. Im Kern zielt der Rechtspopulismus darauf, die wissenschaftliche Bearbeitung von Phänomenen wie Antifeminismus und Antigenderismus an Forschungseinrichtungen und Hochschulen finanziell auszutrocknen.
Die Bedeutung der Gender Studies in Deutschland wird oft überschätzt. Einen Schwerpunkt bildete die Humboldt-Universität in Berlin, sie stand deshalb schon früh in der Kritik. Doch an den meisten Hochschulen hierzulande sieht es dürftig aus. Meist gibt es lediglich befristete Beschäftigung und kaum eigenständige Lehrstühle, in der Regel verliert sich ein kleines Angebot innerhalb anderer Fachrichtungen. Doch die Seminare und Vorlesungen zu Themen wie Rollenstereotype oder sexuelle Orientierung üben auf Studierende eine große Faszination aus. Ist gar Judith Butler als Gastrednerin angekündigt, die Adorno-Schülerin aus dem kalifornischen Berkeley und theoretische Ikone des „konstruierten Geschlechts“, können die Hörsäle den Andrang der Interessierten kaum aufnehmen. Butler war Anfang des Jahres an der TU Berlin zu Gast und sprach vor knapp 1.000 Zuhörern. Zum ausgesuchten Feindbild rechter Kritik avancierte in den vergangenen Jahren das Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung an der Universität Marburg. Dort lief von Oktober 2017 bis Ende 2019 ein Projekt unter dem Titel „KRisE der GeschlechterVERhältnisSE? Anti-Feminismus als Krisenphänomen mit gesellschaftsspaltendem Potenzial“. Dieses Vorhaben wurde mit 975.000 Euro aus Bundesmitteln unterstützt – eine im Umfeld der Geschlechterforschung vergleichsweise hohe Summe.
Wer wird diskriminiert?
REVERSE, wie der Kurzname lautet, bestand aus mehreren „Fallstudien“ zu Teilaspekten. Die beteiligten Politikwissenschaftlerinnen analysierten zum Beispiel die „Ethnisierung von Sexismus“ nach den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht, den „Kampf um sexuelle Bildung als Krisensymptom“ oder die Debatte um die „Ehe für alle“. Die Art der Abhandlung dieser Themen, so behaupteten die AfD-Antragsteller in der erwähnten Anfrage im Bundestag, verfolge eine „wissenschaftsfeindliche Immunisierungsstrategie“. Erkennbar sei der „sichtliche Unwille“, sich mit der Kritik an der Geschlechterforschung „inhaltlich auseinanderzusetzen“.
Alternativ zur Förderung der Gender Studies möchten die rechten Abgeordneten das Thema „Männerdiskriminierung“ untersuchen lassen – als Gegenentwurf zu einem „doktrinär betriebenen Feminismus“. Die Beschäftigung mit Männlichkeiten hatte bislang keinen allzu großen Stellenwert in der AfD. Doch die selbst ernannte „Männerrechtsbewegung“, die sich umstellt sieht von einer „Kaste der Genderfunktionäre“, versucht schon seit einiger Zeit, ihre konfrontativ ausgerichteten Anliegen in der Partei zu verankern. So interviewte die maskulinistische Initiative MANNdat den am rechten AfD-Rand angesiedelten Landtagsabgeordneten Hans-Thomas Tillschneider aus Sachsen-Anhalt. Auf der Webseite des Vereins, der Männer in nahezu allen Lebenslagen für benachteiligte Opfer hält, klagten Fragesteller und Gesprächspartner unisono über die aus ihrer Sicht „ideologisch verblendete“ Gender-Politik. Der Verein MANNdat wurde 2004 gegründet und wird von mehreren Beobachtern als antifeministisch eingeschätzt. Sich selbst versteht er als „feminismuskritisch“.
Ein angeblich gesellschaftlich grassierender Männerhass stand bisher kaum auf der politischen Agenda. Doch seit die AfD die parlamentarischen Bühnen betreten hat, brechen überwunden geglaubte geschlechterpolitische Kontroversen wieder auf. Konservative Rollenbilder werden propagiert, Gleichstellungskonzepte wie Frauenförderung und Quote vehement abgelehnt, männerrechtliche Strömungen unterstützt. Im Bündnis mit fundamentalistischen christlichen Kreisen wendet sich die Partei gegen Abtreibung, schürt Homo- und Transphobie und versucht, das Werben für sexuelle Vielfalt im Schulunterricht zu unterbinden.
Die Kampagne gegen die Gender Studies an den Hochschulen hat allerdings bislang wenig Erfolg gezeigt: Die Bundesregierung und das zuständige Forschungsministerium wiesen die Kritik an der Förderung des REVERSE-Projektes mit klaren Worten zurück. Und auch die Leitung der Marburger Hochschule stellte sich, keineswegs selbstverständlich, eindeutig hinter die von den Angriffen betroffenen Wissenschaftlerinnen.
Kommentare 20
Ist Teilzeitarbeit für Männer verboten? Echt jetzt?
Das Landgericht in Bonn wurde dazu angehalten jetzt nur noch von
"Cum-hExInnen-Deals" zu sprechen.
>>Das gleiche Maß an Zugeständnis sollte m. E. auch für Männer gelten.<<
Wenn eine Firma das nicht will sollte sich zunächst der Betriebsrat drum kümmern. Arbeitsrechtliche Schritte könnten eventuell folgen falls die Geschäftsleitung allzu hartleibig wäre. Würde ich aber nicht als Einzelkämpfer probieren, besser mit dem BR.
Ich staune darüber, dass ein Mensch, der bei Christoph Butterwegge promoviert hat, nicht mehr Substantielles zum Thema beizutragen hat.
Die Bedeutung der Gender Studies vermag ich nicht solide einzuschätzen. Aber ihre mediale Über-Repräsentanz, ganz besonders im einstmals links-liberalen Spektrum, ist für mich offensichtlich - und äußerst kritikabel.
Was würde ich mich über eine Studie, am liebsten in Form einer Inhaltsanalyse freuen, die die Thematisierung von Genderfragen jener der sozialen Frage(n) gegenüberstellt.
Auf das vorhersehbare Ergebnis würde ich - ganz ohne die Benutzung von Tarot, Pendeln et. al. - meinen zarten Boppes verwetten. :-)
Das ist genau der Punkt. Durch die sektenhafte Abschließung des "gender-diskurses" ist er wissenschaftlich angreifbar geworden - die AfD nutzt diese Schwachstelle konsequent. Gebraucht wird dagegen die Tugend der politischen Solidarität - auch von Männern. Da sei aber die Diversity-Ideologie davor. Trösten kann man sich damit, dass die Auseinandersetzung nur ein Abklatsch dessen ist, was gerade in den USA stattfindet.
++ Mein Eindruck ist schon, dass da was nicht stimmt und der Diskurs eher auf EInschüchterung setzt als auf Dialog und Mitnahme. Ich könnte mir vorstellen, dass zumindest ein Teil des Widerstands gegen Feminismus, auch durchaus selbst verschuldet ist. ++
Mein Eindruck ist, dass die Skandalisierung bestimmter Gender- Themen durch Medien und interessierte politische Kreise geschieht. Dafür können die Feministinnen kaum etwas. Sie werden eher ständig herausgefordert und sollen zum 1000. Mal Dinge erklären, die seit Jahrzehnten debattiert werden. Das mediale Theater um irgendwelche Toiletten oder die - seit Jahrzehnten geführten - Debatten um eine geschlechtergerechte Sprache, werden von Feministinnen wenig befeuert. Aber sie sind zunehmend - auch ganz konkreten Attacken ausgesetzt. https://www.paula-panke.de/?p=5575
Es fehlt nicht an Bedrohungen und - wie hier in Berlin - Einbrüchen, von denen bekannt ist, dass sie einen politischen Hingergrund haben.
Die Geschlechterforschung, die "gender studies" werden öffentlich in mäßigem Umfang gefördert und ihre Forschungsergebnisse sind - wie viele wissenschaftliche Diskurse - nicht immer so einfach zu vermitteln. Das hindert aber viele Zeitgenoss*innen nicht, ihre tiefe Abneigung zu kund zu tun und Dinge zu behaupten, die mit den Forschungsobjekten kaum etwas zu tun haben.
Geschürter Hass ist leider auch in der Gegenwart noch immer zu spüren und es gibt Frauen, die darauf überreagieren mögen. Ich kann es verstehen. Häme und dumme Sprüche sind an der Tagesordnung bei diesem Thema während in Polen und Ungarn z. B. Feldzüge gegen die Genderforschung schon erfolgreich waren.
"Mein Eindruck ist, dass die Skandalisierung bestimmter Gender-Themen durch Medien und bestimmte interessierte politische Kreise geschieht."
Ein Satz, an dem ich hängenblieb und über dessen Richtigkeit ich gerne weiter nachdenken möchte.
Aus einem einfachen Grund: weil MEIN Interesse darin besteht, dass das Auskommen zwischen Frauen, Männern und Anderen nach Regeln der Fairness, des Respektes und der Achtung stattfindet. Ich wünsche mir nichts sehnlicher.
Meine Bitte: haben Sie einen Link, der den von Ihnen behaupteten Kontext nachweisen kann? Eine gewisse Plausibilität der Aussage ist - selbst für mich als streitbaren Mann - naheliegend. Doch ist es noch mehr als das?
... an Magda gerichtet ...
"Die Geschlechterforschung, die "gender studies" werden öffentlich in mäßigem Umfang gefördert und ihre Forschungsergebnisse sind - wie viele wissenschaftliche Diskurse - nicht immer so einfach zu vermitteln."
217 Professuren sind ja nun nicht nichts oder nur mäßig.
Aus Forschung & Lehre vom 29.07.2019:
"Förderung zeigt Wirkung
Die Bundesregierung fördere über das BMBF direkt oder indirekt mehrere Projekte der Genderforschung. Dazu gehörten etwa die circa 120 Projekte der Richtlinie "Frauen an die Spitze", die von 2007 bis 2015 mit insgesamt rund 37 Millionen Euro gefördert wurden. Mit den Projekten sollte die Beteiligung von Frauen im Wissenschaftssystem und in der Wirtschaft gesteigert werden.
Mit der Richtlinie "Erfolg mit MINT" sollen zudem mehr Frauen für MINT-Berufe gewonnen werden. Die 55 geplanten Vorhaben umfassen rund 22 Millionen Euro. Im Rahmen des "Professorinnenprogramms" des Bundes und der Länder seien seit 2017 rund 945.000 Euro für Professuren mit Denomination "Gender" aufgewendet worden.
Die Bundesregierung hält die Genderforschung für bereits "verankert" in der Wissenschaftslandschaft, unter anderem durch 217 Professuren mit einer Voll- oder Teildenomination "Frauen- und Geschlechterforschung/Gender Studies" an deutschsprachigen Hochschulen. Die Geschlechterforschung habe insgesamt gleichwertige Förderchancen wie andere Wissenschaftsgebiete; die Förderquoten seien vergleichbar zu anderen Fächern."
Das steht eigentlich alles schon Thomas Gesterkamps Beitrag.
https://www.forschung-und-lehre.de/politik/geschlechter-forscher-kaempfen-fuer-mehr-unterstuetzung-2376/
Zitat aus diesem Beitrag: "Der Anteil der Gender-Professuren an allen Professuren in Deutschland liegt seit dem Jahr 2000 konstant bei 0,4 bis 0,5 Prozent."
Wenn Interesse für ein gesellschaftliches Phänomen, eine Entwicklung besteht, wird sich niemand gegen - auch streitige - Debatten wenden. Aber, das ist in der Mehrzahl nicht der Fall. Der Ton, den ich so fürchterlich finde, ist von Unkenntnis, von Herablassung und - ja so ist das oft - Frauenverachtung bestimmt.
Ich bin selbst in diesem Zusammenhang persönlich bedroht und beschimpft worden.
In Talkshowauftritten darf die christliche Fundamentalistin Birgit Kelle ihre Kampfschrift Gender-Gaga vermarkten – inhaltlich passen die Positionen des CDU-Mitglieds eigentlich besser in die AfD.
Sie könnte Alfred Dreggers Enkelin sein. Die Grenzen zwischen den Stahlhelmern bei der Union und der AFD sind fließend - ein bisschen Geschichtsbewusstsein wäre nicht verkehrt.
Dann ist auch die Überraschung nicht so groß, wenn die Union sich in einem oder fünf Jahren, ähm, braune Socken anzieht.
Danke für die Erhellung.
Wie sich zeigt, ist das Auskommen nur von Person zu Person möglich. Die Chromosomenverteilung ist da wohl nur ein Faktor unter vielen.
Mehr: n. n.
Schade, dass ich diesen Beitrag übersehen habe. Dann wäre meine vorherige Antwort anders ausgefallen.
Sie suchen nach Adressen, an denen Sie die aufgeführten Bedrohungen und Beschimpfungen loswerden können? War es nicht Flegel, der erst kürzlich dazu gewisse Arien intoniert hat? Ich werde mich dafür nicht zur Verfügung stellen.
P. s. So etikettierte 'Frauenverachtung' kann zuweilen einfache persönliche Verachtung sein. Alles eine Frage des Kontextes. Mal auf die e i g e n e Herablassung achten. Die ist für jeden Menschen erst einmal massgeblich.
Das kann recht schwierig werden, wenn dann vorher erst noch der BR gegründet werden muss, denn abhängig von den Betriebsgrößen kann man da schlechte Karten haben, siehe hier.
Männer erwarten wohl mehrheitlich (?) von Männern immer noch den Vollzeitjob und je höher auf der Leiter, desto mehr.
Ich bin bekennender Alfred Dregger Hasser und habe meine Gründe dazu.
Nicht immer so auf die Nachfahren draufhauen, nicht alle sind Stahlhelm-Erben.
Aber hier bleibt mir wieder die Spucke weg...
:-(
Ein Gutti der es nicht ganz geschafft hat:
..."Er ist Mitbegründer der Alliance of Business Lawyers, eines Verbundes selbständiger international agierender Rechtsanwaltskanzleien, dessen Präsident er von 2006 bis 2012 war"...
Warum wollen die immer nur Kohle Schaufeln? Warum kann der kein Kindergärtner? Pfleger oder Lehrer?
Geld war doch bei den Schwarzkassen die der Alfred Dregger bei der CDU verwaltet hat in der Familie bis zum Absaufen... Dagobert Duck - like...
Was haben die alle nur? Kann man auch mal etwas gutes mit seinen 35000 Lebenstagen machen falls man fast 100 Jahre alt wird? Mir ist das so fremd...
Ich verstehe diese humanitären Disaster so wenig wie die Taliban. Würde aber auch nicht viel nützen, wenn ich es täte. :)
"Der Anteil der Gender-Professuren an allen Professuren in Deutschland liegt seit dem Jahr 2000 konstant bei 0,4 bis 0,5 Prozent."
Als "Zahlenfex" (Ihre Zuschreibung) bin ich jetzt total beeindruckt, da sich bei mir sofort der Verdacht meldet, wenn jemand mit relativen Zahlen arbeitet ohne die Basis anzugeben, dann führt der das im Sinn, was Gerd Bosbach und Jens Jürgen Korff in ihrem Buch bzw. ihren Blogbeiträgen als "Lügen mit Zahlen" vielfach nachweisen.
Es sollte doch relativ einfach sein, einen Mehrbedarf anhand der Anzahl von Studienbewerbern, zur Verfügung stehenden Studienplätzen und der Nachfrage nach Absolventen der entsprechenden Studienrichtung nachzuweisen. Vielleicht haben Sie dazu entsprechende Links. Wie viele Lehrstühle sollte sich die deutsche Hochschullandschaft über die bestehenden 217 hinaus leisten? 250, 300 oder 500? Zu bedenken möchte ich dabei geben, dass es etwa 190 Professuren für Medizin und dort einen sehr scharfen Numerus Clausus gibt. Und irgendwie drängt sich das Märchen vom Fischer und seiner Frau auf.
>>Das kann recht schwierig werden, wenn dann vorher erst noch der BR gegründet werden muss...<<
Sehr wahrscheinlich ist dort es so ;-)