Männerfantasien

Ausstellung Das Frankfurter Städel-Museum führt durch den Geschlechterkampf der Kunstgeschichte – stellt aber leider keine Verbindung zur Gegenwart her
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2016

Der Auftakt ist furios, ein altmeisterliches Fest. Ein Kabinett im Halbdunklen, die Wände schwarz und grau gestrichen, zu sehen sind die unterschiedlichsten Darstellungen von Adam und Eva, dieser Ur-Erzählung des Kampfs zwischen Mann und Frau. Wuchtige Schinken hängen neben früher Fotografie, zwischen den Bildern steht eine Figur von Auguste Rodin.

Franz von Stucks Gemälde, es stammt aus dem eigenen Bestand des Städel-Museums, zeigt Eva als hinterlistige Sexbombe. Lasziv fällt ihr Kopf zurück. Die Schlange, in deren Mund der paradiesische Apfel für Adam steckt, wickelt sich um ihren makellosen Körper, bedeckt artig die Scham. Der abgewinkelte, rechte Arm lässt sich als selbstbewusste Geste deuten. Lüstern geht ihr Blick zum Mann, d