Magd des Guten

NATO-Gipfel in Prag Wandel durch "Amerikanisierung"
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Totgesagte neigen dazu, nicht nur länger auszuhalten als erwartet, sondern auch entschiedener aufzuleben als befürchtet. Der NATO widerfährt gerade eine solche Laune der Zeit. Wider alle Vernunft, aber nicht alle Logik, nach 1990 am Leben geblieben, glaubt sie, wieder mehr unterm Fuß zu haben als das letzte Brett eines davon fahrenden Zuges.

Auf ihrem bevorstehenden Prager Gipfel wird die westliche Allianz eine zweite, ultimative Erweiterungsrunde einläuten, um angefallene östliche Ressourcen auszuschöpfen. Als Neu-Mitglieder gesetzt sind die baltischen Staaten und Slowenien. Als aussichtsreich gelten Rumänien, die Slowakei und Bulgarien, als noch evaluierungsbedürftig Mazedonien und Kroatien, als nicht salonfähig Albanien, Serbien und Bela