Mahnmal für die Zukunft

Havarie Der russische Fotograf Igor Kostin hat kurz nach dem Unglück von Tschernobyl fotografiert
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Die unverhohlene Drohung der US-Regierung, im Irankonflikt gegebenenfalls atomare Waffen einzusetzen, macht die Beschäftigung mit dem Reaktorunglück von Tschernobyl vor 20 Jahren noch einmal dringlicher. Dringlich ist sie ohnehin, denn die Lehren sind daraus kaum gezogen und die Faktenlage nur unzureichend erfasst und aufgearbeitet. Tschernobyl darf jedoch weder ein Fall für die Geschichtsschreibung werden, noch darf aus den Bewohnern der kontaminierten Gebiete in Belarus, der Ukraine und Russland ein neuer Menschentyp, ein "Homo Tchernobylus", gezeichnet werden, wie es Forscher wie Guillaume Grandazzi und der französische Soziologe Frederick Lemarchand versuchen. Auch die amerikanische Journalistin Mary Mycio beleuchtet die Widersprüchlichkeiten des Verhaltens der