Mai, Juni, Juli, Lottmann

Rezession Die Romane des viel gescholtenen Autors Joachim Lottmann kommen gerade richtig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2020
Schriftsteller Joachim Lottmann
Schriftsteller Joachim Lottmann

Foto: Sven Lambert/Imago Images

Natürlich wird es böse enden. Wie eine Schlittenfahrt gen Abgrund. „Rezession, Baby!“ (Bernd Begemann). Hier kommt die Lawine, die das Après-Ski-Dorf unter sich begräbt. Wo eben noch Party war, ist plötzlich Arbeitslosigkeit, Hartz IV, Insolvenz, Ruin. Gestern noch geachtete Bürger, Unternehmer, Freiberufler, Künstler tragen mit einem Mal das Kainsmal „gescheitert“. Sie gehören nicht mehr dazu. Man muss kein Psychologe sein, um zu wissen, was dies mit dem Selbstwertgefühl der Betroffenen anrichtet.

Ein guter Zeitpunkt, Joachim Lottmann zu lesen. Der hat nie dazugehört. Weil er „soziophob“, „introvertiert und fast schon krankhaft autistisch“ ist und schon immer aussah wie ein „verklemmter