Mainstreaming und Gedöhns

Feminismus light Mit neuem Vokabular auf Management getrimmt, landet Frauenpolitik unversehens im Einheitsbrei der Neuen Mitte
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Gleichstellungspolitik ist out. Megaout. Das macht aber nichts, weil die alten Konzepte sowieso verschnarcht sind und nicht mehr gut rüberkommen. Bundesfrauenministerin Bergmann bekommt das besonders in Spitzengesprächen mit wichtigen Vertretern aus der Männerdomäne "Wirtschaft" zu spüren. Dort ist man nämlich schon viel innovativer und hat die Zeichen der Zeit erkannt. Gleichstellungspolitikerinnen ziehen nach und bieten "Diversity", "Total-E-Quality" und "Gender Mainstreaming".

Es ist ein unbestrittenes Verdienst der Neuen Frauenbewegung, die Gerechtigkeitsdefizite im Geschlechterverhältnis auf die politische Tagesordnung gesetzt zu haben. Die Vokabel "Strukturelle Ungleichheit" meinte hier, dass Frauen nicht als Individuum benachteiligt werden, sondern