Makel bei "Made in China"

Gefährliche Milch Es wird dauern, bis sich die einheimische Wirtschaft von dem entstandenen Vertrauensverlust erholt
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Abends um acht Uhr vor der Milchtheke des Jingkelong-Supermarktes im Osten Pekings nimmt Frau Dai eine Packung Trinkmilch der australischen Firma Yakult in die Hand, liest sich die Angabe über Inhaltsstoffe durch und legt das Produkt in ihren fahrbaren Einkaufskorb. "Bei meinem Sohn entscheide ich mich lieber für ausländische Waren", sagt sie, er habe gottseidank "immer nur Milchpulver einer amerikanischen Firma bekommen". In ihrem Wagen liegen auch zwei Flaschen Joghurt des chinesischen Herstellers Mengniu. Die seien für ihren Mann, meinte Frau Dai. Auch wenn dieses Produkt laut Testergebnis keine Spuren von Melamin aufweise, habe sie doch ein flaues Gefühl. Eine dabei stehende Verkäuferin im blauen Kittel rollt mit den Augen. Alles, was hier in den Regalen s