Man benimmt sich nicht wie ein Kannibale

Im Gespräch Peter Scherrer, Generalsekretär des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes, über den Mehrwert grenzüberschreitender Kooperation und den Nährwert nationaler Interessen
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FREITAG: Wenn man sich Debatten in den Gewerkschaften anschaut, scheint die "Europäische Solidarität" enorm wichtig. Was hält sie auf?
PETER SCHERRER: Zum Beispiel können natürlich Standortschließungen in A dazu führen, dass der Standort B an Sicherheit und Perspektive gewinnt - also das Problem der Konkurrenz untereinander. Niemand wird den Arbeitnehmern erzählen, wir verzichten zugunsten der anderen. Man kämpft erst einmal - völlig legitim - für den eigenen Standort. Aber weil das so ist, gilt bei uns die Losung "to share the pain". Das heißt, man benimmt sich nicht wie ein Kannibale und überlässt die anderen sich selbst.

Wie kann Solidarität auf europäischer Ebene überhaupt funktionieren?
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