Mangel macht manches auch leichter

Im Gespräch Der Theaterkurator Rainer Hofmann über die Renaissance des Politischen, die Kraft von ästhetischer Selbstreflexion und Lokalpolitik auf der Bühne
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FREITAG: Das Festival "Politik im Freien Theater" steht unter dem Motto: "Echt!" Warum?
RAINER HOFMANN: "Echt!" hat mit einer Entwicklung der freien Theater in den letzten sieben Jahren zu tun. Ich nenne das die Rückkehr des Dokumentarischen ins Theater. Damit ist die Frage verknüpft, ob mit den Mitteln des klassischen Repräsentations- und Schauspielertheaters der Wirklichkeit heute noch beizukommen ist. Oder ob nicht dokumentarische Mittel und nicht ausgebildete Performer, so genannte Komplizen oder Experten des Alltags, näher ans "wahre Leben" heranführen. Es geht darum, Fragen ans Theater zu stellen. Was ist echt? Wie ist das Verhältnis von Fiktivem zu Dokumentarischem, von Vorgefundenem zu Inszeniertem?

Ist die Off-Szene besser geeignet, politisch zu sein