Manipulativ verletzlich

Zerbrechlich Robin DiAngelo schrieb einen Bestseller über weiße Fragilität. Nun erscheint er auf Deutsch – mit großen Anschlussproblemen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2020
Oft weinen Weiße lieber, als kritisch ihren eigenen Rassismus zu hinterfragen
Oft weinen Weiße lieber, als kritisch ihren eigenen Rassismus zu hinterfragen

Foto: Csa-Images/Getty Images

Triggerwarnung: Für gewöhnlich rahmt ein Vorwort die Ideen, Motive und Ziele eines Buchs ein. Bei einer Übersetzung lässt es eine Sensibilität gegenüber lokalen Kontexten durchblicken. Diese Erwartung enttäuscht der US-Bestseller der weißen Diversity-Trainerin und Soziologin Robin DiAngelo, die Weiße in antidiskriminierendem Verhalten schult. Das Vorwort zu Wir müssen über Rassismus sprechen düpiert Nicht-Weiße hierzulande.

Der deutschsprachigen Leserschaft empfiehlt die Autorin, sie solle die Darstellung aus den USA auf Deutschland übertragen. Hierfür solle etwa der Begriff „Afroamerikaner“ durch „Migranten“ ersetzt werden – eine äußerst problematische Äquivalenzsetzung,