Männer in der Sonne und im Gras

Kongo Zehn Jahre Bürgerkrieg sind zu Ende. So jedenfalls steht es auf dem Papier
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Nur raus aus dieser gespenstischen Stille hoch über der Stadt, aber der Fahrstuhl kommt nicht. Im Halbdunkel vor dem Aufzug diskutieren zwei Männer mit gedämpften Stimmen, ihre Blicke auf die Fremden gerichtet. In den leeren, labyrinthartigen Gängen des Informationsministeriums hoch über Kinshasa stinkt es nach Urin und Agonie. Kein geschäftiges von-Büro-zu-Büro-Laufen, nirgends klingelnde Telefone oder Fax-Geräte. In den Treppenfluren brennt kein Licht, viele Stufen sind zerbrochen. Endlich Schritte, eine große Frau in wehendem bunten Kleid rauscht heran. Mit der flachen Hand schlägt sie kräftig gegen die geschlossene Tür des Fahrstuhlschachts. Plötzlich kündigt ein Surren den Aufzug an. Später sitzen auf der