Marx im Apfelhof

Kino Julian Radlmaier lässt in „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ den Kommunismus auferstehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2017

Es ist kein Zufall, dass sich der Filmemacher Julian in Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes am Ende ausgerechnet in einen Windhund verwandelt – und nicht etwa in einen Mops oder einen Dackel. Schließlich ist der bürgerliche Hund einer dieser windigen Typen, die in speziellen Bereichen des Kulturbetriebs immer häufiger anzutreffen sind: verstrebert, opportunistisch, verwöhnt, kann linke Diskursformeln aus dem Effeff. Einer, dem Spätkapitalismus das liebste Wort ist und der selbst knietief im Prekariat ein bourgeoiser Hipster bleibt.

„In Deutschland hat man es ja nicht so mit ästhetisch-politisch radikalem Zeug“, erklärt Julian (Julian Radlmaier) einmal einer Filmkritikerin. Total verkehrt ist die Diagnose natürlich nicht, es e