Massaker und Spiel

Im Kino "Zatoichi" von Takeshi Kitano findet als grimmiger Schwertkämpferfilm immer wieder zur Leichtigkeit einer Musikkomödie
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Es war stets unfassbar, mit welcher Plötzlichkeit die Gewalt in den früheren Filmen Takeshi Kitanos hervorbrach. Sie war eine derart eruptive Kraft, dass man zuvor kaum merkte, wie sie bereits in seinen Figuren schlummerte. Und erst danach wurde einem klar, wie lange sie gezögert hatten. Ihre Dynamik gewannen die Gewaltszenen aus dem Gegensatz zwischen Reglosigkeit und brüsker Beschleunigung.

Kitano hat sie in seinen Yakuza-Filmen inszeniert wie einen Gag: im Wechselspiel von Erwartung und Überraschung, und voller Faszination an Mechanik und Koordination. Die lakonischen Gewaltausbrüche seiner Helden waren eine Wette mit der eigenen Geschicklichkeit und gegen die Übermacht seiner Feinde. Die Gesten der Gewalt wirkten dabei stets fragmentiert, isoliert. In