Masse und Mensch

Film Wang Xiaoshuai erzählt in „Bis dann, mein Sohn“ von Chinas Umbrüchen der letzten Jahrzehnte aus der Sicht zweier Arbeiterfamilien
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2019

Ein idyllischer, ein wenig anarchischer Ort ist die Werkstatt, die Yaojun (Wang Jingchun) im Süden Chinas betreibt und in der er mit seiner Frau Liyun (Yong Mei) wohnt. Offen und direkt am Meer, ganz anders als das enge Arbeiterwohnheim, in dem das Paar früher lebte. Aber ein Zuhause ist es nicht. Die Eheleute sind hier im Süden wie im Exil, der Dialekt der Einheimischen ist ihnen noch nach Jahren fremd. Ihr Adoptivsohn hält es nicht länger bei ihnen aus. Zwei Kinder hat das Ehepaar schon verloren: Eines mussten sie wegen der Ein-Kind-Politik abtreiben lassen, dann ertrank ihr Sohn Xingxing in einem Stausee. Seither ist die Zeit für sie stehen geblieben.

Dieses Leben im Danach schildert Bis dann, mein Sohn als unendlich traurig. Es ist aber zugleich lebhaft und