Mehr als die Verhältnisse

Aufrichtig Ken Loach ist in diesem Jahr die Hommage der Berlinale gewidmet. Wohl kaum ein Regisseur hat das so sehr verdient wie er
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2014
Die frühen Jahre: Ken Loach bei den Dreharbeiten zu "Kes" im Jahre 1969
Die frühen Jahre: Ken Loach bei den Dreharbeiten zu "Kes" im Jahre 1969

Foto: Cinetext

Jetzt ist es also so weit. Ken Loach ist ein Klassiker. Mit Retrospektiven und den dazugehörigen Zeitungsartikeln geehrt. Das ist einerseits wunderbar, denn kaum einer hat es so verdient, einmal ins Zentrum der cineastischen Aufmerksamkeit gerückt zu werden. Seine Methode, sein Projekt, seine kinematographische Mitmenschlichkeit. Aber andererseits macht es ein bisschen traurig. Denn sein Kino ist eines der Lebendigkeit und der Gegenwärtigkeit. Man sähe es am liebsten in der Welt. Oder dem, was von ihr noch übrig ist.

Ken Loach, Jahrgang 1936, Sohn eines Fabrikarbeiters, ehemaliger Jura-Student, hat nach einer kurzen Zeit beim Theater zwei liegen gebliebene cineastische Projekte wieder aufgenommen und miteinander verbunden. Da ist auf der einen Seite der britische Do