Mehr als ein altes Steckenpferd

Screening Kant Mit dem klassischen Kanon der Philosophie lassen sich neue Medien nicht begreifen. Oder doch? Wie ist Medienphilosophie möglich?
Exklusiv für Abonnent:innen

Medien und Philosophie - das schien lange Zeit für viele ein unüberwindbarer Gegensatz zu sein. 1967 formulierte Jacques Derrida, bereits damals mit Blick auf den Computer, die These, dass das Ende der klassischen Metaphysik erreicht sei. Jean-François Lyotard erklärte, in Anbetracht der elektronischen Informationstechnologien würden die Kategorien der klassischen Philosophie nicht mehr zur Analyse taugen und seien deshalb außer Kraft zu setzen. Jean Baudrillard wiederum verabschiedet schon seit 20 Jahren die traditionelle Unterscheidung zwischen Sein und Schein, weil mit dem Fernsehen ebenso wie mit den Simulationen des Computers eine allumfassende Virtualisierung unseres Alltags eingesetzt habe. Norbert Bolz, prominenter Vertreter der deutschsprachigen Medie