Mehr Europa lohnt sich

Finanzen In der EU läuft ein ruinöser Steuerwettbewerb, der allein Konzerne freut. Das könnte sich jetzt ändern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2017
Wer wird denn wegen einheitlicher Unternehmenssteuersätze in ganz Europa gleich den Kopf verlieren?
Wer wird denn wegen einheitlicher Unternehmenssteuersätze in ganz Europa gleich den Kopf verlieren?

Foto: Timo Jaakonaho/Getty Images

Egal, wie beliebt die Burger oder wie niedrig der Lohn der Mitarbeiterinnen – viel Gewinn macht ein europäisches McDonald’s-Restaurant in der Regel nicht. Die Franchisenehmer des US-Konzerns überweisen McDonald’s luxemburgischer Tochtergesellschaft stattdessen hohe Lizenzgebühren für die Nutzung von Patent- und Markenrechten. Dank der EU-Zins- und Lizenzrichtlinie geschieht dies ohne Steuerabzug am Standort des Restaurants. Zudem hat die luxemburgische Steuerbehörde die entsprechenden Einnahmen mit einem maßgeschneiderten Vorbescheid von der Steuer befreit. Die Lizenzeinnahmen des Konzerns werden somit in der gesamten EU nicht besteuert.

McDonald’s ist nur ein Beispiel von vielen. Unternehmen jeglicher Couleur nutzen die Grundfreiheiten