Er war ein Opportunist. Seine Anhänger nahmen es in Kauf. Es konnte schließlich kaum noch schlimmer kommen. Das Land, das er regieren wollte, stand vor einem Bürgerkrieg. Die Vereinigten Staaten von Amerika waren – spätestens nach den Attentaten auf Martin Luther King und Robert Kennedy 1968 – ein gespaltenes Land. In diesem Klima von Gewalt und Hass hatten Demagogen leichtes Spiel. Auf beiden Seiten gab es Scharfmacher und Aufrührer.
Und es gab Richard Nixon, dem das alles herzlich egal war, weil es ihm nur um die Macht ging. Seit den frühen 1950er-Jahren trug er den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Tricky Dicky“, da er in Wahlkämpfen selbst vor Verleumdung nicht zurückschreckte. Ein Mann ohne Prinzipien. Und das war das Beste, was den USA in den späten 60ern und frühen 70ern passieren konnte.
Denn dieses Land brauchte keinen Prinzipienreiter, sondern einen Pragmatiker. Ein Chamäleon wie Nixon. Dieser konnte überzeugend den Kalten Krieger mimen und währenddessen mit der UdSSR ein Abkommen zur Verhinderung eines Atomkriegs auf den Weg bringen. Und alldieweil er in Indochina auf Kommunisten Bomben werfen ließ, knüpfte er zugleich zarte Bande mit dem kommunistischen China.
Auch im Innern funktionierte diese schizophren anmutende Entspannungspolitik. Privat war Nixon stets für einen rassistischen Spruch gut, doch als Präsident setzte er das sogenannte „Busing“ durch: Er sorgte dafür, dass im Süden der USA schwarze Kinder mit Bussen zu Schulen gebracht wurden, die bis dato Weißen vorbehalten waren (wovon die heutige Vizepräsidentin Kamala Harris profitierte). Damit brachte er den US-Senator für Delaware, einen gewissen Joe Biden, gegen sich auf, der das Busing ablehnte. Heute gilt der Republikaner Nixon (und nicht der Demokrat John F. Kennedy) als der Präsident, der am meisten für die Aufhebung der Rassentrennung getan hat.
Zudem verringerte er die Kluft zwischen Oben und Unten. Mit der „Alternative Minimum Tax“ – einer Zusatzsteuer für Topverdiener – erreichte Nixon, dass auch Reiche, die sich bis dahin beim Finanzamt hatten arm rechnen können, Steuern zahlen mussten. Zugleich verbesserte er die Lage von Arbeiterfamilien durch eine negative Einkommenssteuer: Lag das Gesamteinkommen unter einem bestimmten Satz, musste die Familie keine Steuern zahlen, sondern erhielt Zuschüsse. Dadurch hoffte Nixon, die Stimmen armer Arbeiter zu gewinnen. Aus dem gleichen Grund gründete er eine Kontrollbehörde, die die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz verbesserte. Zusätzlich investierte er kräftig ins Bildungswesen und rief ein Alphabetisierungs-Programm ins Leben. Nixon wagte sich sogar an eine Gesundheitsreform, die umfassender war als die von Barack Obama. Doch ausgerechnet die Demokraten bremsten ihn aus.
Bereits 1970 – noch ehe der Club of Rome in seiner Studie Die Grenzen des Wachstums vor einer ökologischen Katastrophe warnte – hatte Nixon die Umweltschutzbehörde EPA gegründet. Diese ging Probleme wie den sauren Regen und die Gewässerverschmutzung an und half, entsprechende Gesetze zu verabschieden. Auch hinter dieser Entscheidung stand purer Pragmatismus. Seine studierende Tochter hatte ihm klargemacht, dass der Schutz der Umwelt jungen Wählern am Herzen lag.
Seine Rechnung ging auf. 1972 triumphierte er bei der Präsidentschaftswahl in 49 von 50 Bundesstaaten und erzielte über 60 Prozent. Dies zeigt, wie beliebt Nixon war. Was er jedoch nicht hatte wahrhaben wollen. Zeitlebens zweifelte er an seiner Popularität und glaubte, durch Tricks dem Erfolg nachhelfen zu müssen. Die Folgen sind bekannt: Watergate, der Rücktritt, die Schmach. Er ging als Schurke in die Geschichte ein – und nicht als einer der besten US-Präsidenten des 20. Jahrhunderts. Darin liegt die Tragik des Richard Nixon.
Die Tragik Amerikas besteht darin, dass Watergate die politischen Erfolge von „Tricky Dicky“ überlagerte. Weshalb sich spätere Präsidenten nicht mehr auf die Agenda Nixons beriefen, sondern eine eigene schufen. Doch das ist eine andere Geschichte – die von Ronald Reagan, Bill Clinton, Joe Biden und dem Neoliberalismus.
Kommentare 43
Was für eine großartige Vision! Back to the future. Denn unter Nixon war alles super. Und die Aufzählung seiner weiteren Schandtaten neben Watergate würde hier auch eher stören.
Ernsthaft? Das soll uns bzw. Amerika retten?
die spaltung der US-gesellschaft durch den vietnam-krieg, dessen
verdunkelung durch die adminstration(--->"pentagon-papiere",wikip.),
ist das eine.
und das erschrecken,
welch hohe kriminelle energie sich unter nixons präsidialer regie
bahnbrechen konnte,
ist nicht leicht mit der heutigen situation zu parallelisieren.
Schön, dass ich hier schon auf passende Gesellschaft treffe!!! Das macht diese skurile Sonntagsmorgen-Lektüre erträglicher.
Ich dachte zuerst, der Autor habe eine Glosse geschrieben. Weit verfehlt. Er meint es ernst, bitterernst.
Nach 16 Jahren Pragmatismus" in Germoney kann ich Joe Biden nur davon abraten. Nicht nur Erziehung (mittlerweile ein Bäh-Wort) benötigt Grenzen, in der Politik ist es nicht anders. Einheitsbrei, nein danke.
Nixon als Vorbild? Ich muss mich erst mal kräftig schütteln. Und aus meinem Kaffee einen Café Cornieto (?) machen. Sorry, Leber.
An Joe Biden die abschließende Warnung: die Biografie Nixons vom Ende her aufrollen. Vor wenigen Jahren habe ich die letzten PARDONs aus jener Zeit weggeworfen. Eigentlich schade. Solch subversiver Humor wäre heute dringend nötig - in Gleichstromland wie auch anderswo.
Einer muss noch, einer muss noch raus:
als Zeitzeuge für Nixon taugt der Autor (Jahrgang 1967) nur bedingt. Es sei denn, er hatte eine - nachweisliche - Inselbegabung. :-)
Tricky Dick als Vorbild für Joe Biden. Darauf muss man erst einmal kommen.
So richtig überzeugend ist das nicht. Ganz gewiss lassen sich auch in Trumps Präsidentschaft einige Gesetze finden, die sinnvoll und richtig sind.
Denn zu einem gewissen Grad agiert der Regierungs- und Gesetzgebungsapparat völlig unabhängig davon, wer gerade Präsident ist und arbeitet sich durch die Themen, die die aktuelle politische Landschaft bestimmen.
Milton Friedmans Idee der negativen Einkommenssteuer etwa wurde schon in den 60er Jahren diskutiert und unter Nixon zunächst nur für Rentner und erst unter Ford allgemein implementiert. Besonders erfolgreich war sie übrigens nicht.
Und auch die Asien-Politik unter Nixon, die zu humanitären Katastrophen vor allem in Kambotscha führte, würden sicher nicht viele Historiker so positiv bewerten.
Übrigens ist Joe Biden Nixon relativ ähnlich. Auch er ist in erster Linie Karrierist, der im Grunde überhaupt keine eigenen Überzeugungen hat und seine Ansichten über die Jahrzehnte immer wieder der allgemeinen Mode angepasst hat.
Trotzdem denke ich, dass er ein ordentlich Präsident werden kann, wenn er die Politik pragmatisch und besonnen moderiert. Das Beispiel Obama hat (nach Jimmy Carter) einmal mehr gezeigt, dass Idealismus am Ende doch nicht die besten Voraussetzung für einen Präsidenten ist.
Die Situation in den USA um 1970 so darzustellen, daß „es auf beiden Seiten Gewalt und Haß“ gab und jemand kommen mußte, der den gefährlichen Unsinn zu beseitigen imstande war, ist schon ein starkes Stück. Die eine dieser „beiden Seiten“ war die der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung, der Frauenbewegung, der Antivietnamkriegsbewegung, der Ökologiebewegung. Ihre Führer mit Massengefolgschaft wie der ermordete Martin Luther King standen keineswegs für „Gewalt und Haß“. Es war nicht so, daß die eine „Seite“ Luther King ermordete und die andere im Gegenzug einen hochrangigen rechten Politiker. Der Stärke der genannen vier Bewegungen gelang es, daß für den Wahlkampf 1972 der Senator George McGovern als Präsidentschaftskandidat der Demokraten gegen Nixon aufgestellt wurde, nachdem jener vorher die Strukturen und Satzungen der demokratischen Partei reformiert hatte. McGovern war schon lange ein führender Gegner des Vietnamkriegs, im Wahlkampf dann verlangte er neben der Kriegsbeendigung eine Kürzung der Rüstungsausgaben und die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens in Höhe von 6500 Dollar. Er verlor deutlich gegen Nixon, auch weil die konsrvative Minderheit seiner eigenen Partei gegen ihn war, andererseits bestand Nixons Watergate-Affaire ja gerade darin, daß er eben diesen Wahlkampf zu seinen Gunsten manipulierte. Nixons Mission bestand darin, eine demokratische Bewegung abzuwürgen, die sich schon „gefährlich“ nah an die Machthebel herangearbeitet hatte. Sie auf eine Stufe mit der Trumpbewegung zu stellen, nach dem Motto, „wie es wünschenswert war, Martin Luther Kings Bewegung zu stoppen, so wäre jetzt ein Ende der Trump-Bewegung wünschenswert“, meine Güte... was muß man nicht alles lesen. Nein, es ist schade, daß die damalige demokratische Bewegung nicht schließlich gesiegt hat.
Zur damaligen demokratischen Bewegung siehe hier.
Nee Nixon geht gar nicht und Zusammenhänge herzustellen in der Geschichte der USA und einen Typen wie Nixon aufzurechnen- was ist los?
Ich finde, dass Biden durchaus mit Nixon vergleichbar ist, und seine Amtszeit (so er noch 4 Jahre physisch überlebt) wird ähnlich "durchwachsen" sein. Da bin ich mir sicher. Immerhin kennen wir Joe Biden schon seit der Nixon-Ära. Er war im Zweifel immer auf der Seite des Krieges und des Marktradikalismus. Dass er irgendwie altersmilde geworden sei und sich dieser Umstand irgendwie politisch niederschlagen würde, das glaube ich nicht.
Ich denke,daß aber der Umgang mit seiner Frau und seine Verluste im Leben ihn milder gemacht haben. Nixon und Biden geht im Vergleich nicht zusammen, weil Nixon ebend berechnenderweise das tat,was gerade in die Wahlpolitik passte,denn sein Mißtrauen gegenüber der Presse war ja wohl paranoid- ein zutiefst unsicherer Mensch geprägt von einem Bedeutungsdrang.Biden ist das nicht- demütig kommt er daher.
Hier sind wir uns völlig einig. Irgendwie muß es dem Autor entgangen sein, zwischen Nixon und Kennedy gab es noch einen Präsidenten. Lyndon B. Johnson. Und der hat im Gegensatz zu Kennedy und Nixon die meisten Gesetze für die Gleichheit zwischen Schwarz und Weiß beschließen lassen. Zu dessen Tragik gehörte es aber auch, den Vietnam-Krieg von Kennedy geerbt zu haben und den zu verschärfen. Kurz vor Ende seiner Präsidentschaft versuchte Johnson, den "verdammten Krieg" (O-Ton Johnson) zu beenden. Nixon torpedierte dies.
Eine solche Form der Argumentation schließt eines völlig aus: Veränderung. Das Motto "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht - und wenn er auch die Wahrheit spricht." in Reinkultur.
Wohl dem, der so denkt. Da sind verunsichernde Irritationen ausgeschlossen.
Es gab mal einen deutschen Außenminister, der durch das Werfen von Pflastersteinen in Frankfurt am Main Bekanntheit erlangte. Es ist nicht überliefert, dass er dies heute noch tut. Umsomehr, als er dort nicht mehr lebt.
..."Vor wenigen Jahren habe ich die letzten PARDONs aus jener Zeit weggeworfen. Eigentlich schade. Solch subversiver Humor wäre heute dringend nötig - in Gleichstromland wie auch anderswo"...
Ein Ketzter ist gar nichts gegen Dich.
;-)
Haben Ketzer PARDON gelesen?
:-)
An den Autor:
Wer hat Civil Rights Act unterschrieben?
Nixon?
Nicht nur linke Zecken, sogar das LKA und das BKA, aber die sind jetzt in Rente.
:-D
>>Haben Ketzer PARDON gelesen?<<
Katholizisten lasen es regelmässig: Wenn sie eine Gotteslästerung entdeckten rannten sie sogleich zum Staatsanwalt.
Bzgl. Ihrer Antwort an Stoppel:
Ich weiß nicht ob Hoffnung auf Veränderung bei Spitzenpolitikern aus sich heraus ein guter Ratgeber ist... Und der steinewerfende Joschka war mir persönlich auch viel sympathischer als der bombenwerfende, nebenbei bemerkt.
Was genau macht Ihnen Hoffnung bei Sleepy Joe? Dass sein Kabinett voll von Rüstungslobbyisten und Wall-Street-Leuten ist? Dass er Medicare for All und UBI (BGE) nach wie vor ablehnt? Dass er den Leuten nun doch nur 1400 Dollar statt den versprochenen 2000 schickt? Dass noch am Tag seiner Inauguration Truppen nach Nordsyrien verlegt wurden?
Meine Antwort dürfte Sie nicht zufriedenstellen.
Ich habe keine Hoffnung auf Veränderung speziell bei Spitzenpolitikern. Ich hoffe, besser: gestehe JEDEM Menschen die Möglichkeit zu Veränderungen zu. AUCH einem Spitzenpolitiker.
Ein weiteres Motto von mir: keine Kritik an möglichen Handlungen, die noch nicht ausgeführt worden sind. Präventivkritik finde ich genauso töricht wie vorauseilenden Gehorsam.
Sie müssen sich übrigens nicht mit der Aufzählung von Fakten erschöpfen, die auch ich kenne. Ich bewerte sie halt anders als Sie.
Und was Herrn Fischer angeht: mir war der steinewerfende so wenig lieb wie der Veranlasser (nicht Durchführende) von Bombenwürfen. Auch das ist ein Beispiel für Veränderung. Leider keines, das ich für nachahmenswert halte.
Na, da ist wohl die Abt. für Holzschnittarbeiten am Werk.
Zum Einen kenne ich weder linke noch rechte, noch halblinke oder halbrechte Zecken. Die gängigen Unterscheidungsmerkmale sind m. W. andere.
Zum Anderen: dass Personen in Rente gehen, ist mir bekannt. Von Institutionen wusste ich das bis eben noch nicht.
ManN lernt viel. Selbst hier ... und selbst im Alter.
^.^
Die waren besser als man denkt.
Merkel, als Institution, wird ja auch gerade in die Rente geschickt. Oktober 2021.
:-D
Schon Jahre früher gab es einige Nummern über den Mann mit der langen Nase.
Respektive des Highlights in meiner Erinnerung:
Auch Nixon tut w****en.
Stellen Sie sich das mal heute vor. Heiko Maas stünde eine Stunde später vor der Haustüre. :-)
Mein Albtraum ist das Andreas Scheuer ein Stoppschild am Zebrastreifen hochhaelt und ein O2 Ein- bzw. Ausatmungszertifikat von mir verlangt.
:-(
Sorry, aber wie naiv geht's denn bitte noch?
Wir vergessen einfach mal das jahrzehntelange Wirken von Biden und hoffen, dass er jetzt im Amt eine völlig andere, viel bessere Politik machen wird, ohne dass es dafür irgendwelche Anzeichen gäbe!?!
Na dann - viel Erfolg!
Das dachte ich mir.
Ich bin dann lieber "naiv" als vor-verurteilend.
Sie haben dann die spätere Genugtuung, Sie hätten es schon immer gewusst.
Glück auf!
Spitzenpolitiker ändern sich - wie die meisten Menschen - i.d.R. nur durch Druck. Es wäre fatal, wenn sich die Linke in Amerika jetzt wieder zurücklehnt wie bei Obamas Amtsantritt und daran glaubt, dass nun alles besser wird.
Man muss Biden - oder wen auch immer in diesem Amt - zu einer vernünftigen Politik zwingen. Daher war es schon mal desillusionierend, dass #forcethevote keinen Erfolg hatte.
Übrigens hätte auch FDR keinen New Deal gemacht ohne massiven Druck von der Straße und den Gewerkschaften.
"Vorverurteilend"? Der Mann hat doch sein Leben zu 99% schon hinter sich.
Es sei denn, Elon Musk erfindet noch schnell die noch fehlenden KI-Teile, um unsterblich zu werden. ;-)
Sie wiederholen sich.
Dadurch werden die Aussagen nicht richtiger.
Mal auf das Thema des Artikels schauen. Die frühere Politik Bidens stand nicht auf dem Prüfstand des Autors.
Welche Aussage von mir war denn falsch?
Der vorliegende unterirdische Artikel hier hat es sowieso bestenfalls verdient, gnädigerweise schnell vergessen zu werden. Man ist ja nicht nachtragend.
Glück auf!
Ich habe nicht behauptet, dass Joe Biden ein Lügner sei. Ich denke, man konnte sich immer darauf verlassen, dass er das rechte Projekt verfolgt. Der eigentliche Machtapparat, der unter Trump vielleicht ein wenig abgetaucht war, ist wieder da, und er hat jetzt einen würdigen Präsidentendarsteller. Die Linke in der demokratischen Partei hat er nach dem Wahltag als allererstes abserviert. Nicht ein einziger Posten geht an diese Gruppe.
Ich habe auch nicht behauptet, dass Sie das behauptet hätten.
Es war ein Beispiel, das Ihr Denkmuster deutlich machen sollte. Sie haben Recht damit, dass es bessere gibt.
Ich gehe davon aus, dass in der Trump-Nachfolge massive Verwerfungen stattfinden werden. Die Linke innerhalb der Demokraten wird sich noch organisieren (können).
Ein absurdes Lob des Pragmatismus, um nicht zu sagen der Prinzipienlosigkeit, gegenüber einem gleichgesetzten Lager linken und rechten Extremismusses. Jäger hat schon auf die Ignoranz hinsichtlich der Unterschiede von rechten und linken Wertebegründungen und sich daraus ergebender Praxis hingewiesen. Freilich gibt es schlimmeres (nämlich psychopathologisches Verhalten) als sich immer opportunistisch den größten Vorteil oder die geringsten Lasten zu sichern. Aber es stimmt ja nicht einmal im Fall von Nixon. Der hat den Vietnamkrieg verschärft (mit dem Kalkül, ihn gewinnen zu können), dann haben wohl die Berater die Aussichtslosigkeit einsehen müssen, und sie haben den für Amerika ruinösen Krieg gestoppt, freilich ohne Selbstkritik und ohne jeglichen Friedenswillen (Beendigung des Krieges ist erst einmal nur Beendigung des heißen Krieges); und es war hirnrissig, das mit dem Friedensnobelpreis zu honorieren.
In dem Punkt, zu zündeln, solange man sich einen Vorteil verspricht, aber zurückschrecken, wenn es zu teuer wird, ähneln sich nicht nur Nixon und Trump, sondern fast alle Machtinhaber von god‘s own country. Und ich sehe nicht, wo Biden aus diesem Spiel auszusteigen gedenkt. Eine einzige aufrichtig verfolgte Agenda kann man Biden zubilligen, den New Green Deal. Er wird schon darauf achten, daß es zum grünen Kapitalismus kommt und dabei bleibt. Freilich muß man dem etwas regulatorisch ins Räderwerk greifen, das ist der klügere und langlebigere Kapitalismus. Ein bißchen quantitativer Fortschritt, damit alles bleiben kann, wie es ist.
Das ist natürlich illusorisch, und Linke sollten das wissen.
"Freilich gibt es schlimmeres (nämlich psychopathologisches Verhalten) als sich immer opportunistisch den größten Vorteil oder die geringsten Lasten zu sichern. Aber es stimmt ja nicht einmal im Fall von Helmut Kohl. Im Falle von Schwarz - Schilling schon."
Ursula von der Leyen ist Tochter vom " Celler Loch"- und Gorleben-Ernst Albrecht, dessen Endlager wohl schlussendlich erklärt wurde da es sehr nahe an der DDR - Grenze lag, nicht wahr?
Linke wissen nix, die Labern viel.
Sippenhaftung erspart die Mühen der Differenzierung.
Jedem das Seine.
Schoen dass du "Sippenhaftung" mit "Klanstrukturen" verwechselst, beschaeftige dich mal damit.
;-)
Ob dadurch Ihr Beitrag in seiner Grundausrichtung besser wird?
Linke und "Klanstrukturen"? Ein Zusammenhang, auf den man in diesem Kontext erst einmal kommen muss.
Gut Ding will Weile haben.
Summ. Summ.
Nein, er wird dadurch garantiert nicht besser, aber wer hatte da oben auf den Flaschenwerfer verwiesen? Nicht dass das ein oder andere damit zusammen haengen koennte?
..."Es gab mal einen deutschen Außenminister, der durch das Werfen von Pflastersteinen in Frankfurt am Main Bekanntheit erlangte. Es ist nicht überliefert, dass er dies heute noch tut. Umsomehr, als er dort nicht mehr lebt"...
Nach versorgten gefuehlten 16 Kindern, alle in USA - high - end Unis, gibt Ursurla wieder den Ton an, faellt da nix auf?
Das muss ein genetischer Zufall sein.
Summ Summ...
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ueber-uns/wer-wir-sind/ansprechpartner/ansprechpartner
Gut das wir heute Ansprechpartner haben.
,,...mit seiner Frau...''- meine ich Biden
Reimt sich doch gar nicht.
Ein Loblied auf Nixon. Da fällt einem ja glatt der Tortenheber aus dem Mund. Wieso erinnere ich mich gerade jetzt an Diogenes?
Danke an Frank Jöricke, dass ehr mit seinen Beitrag den mörderischen Kerngehalt bürgerlicher Politik auf den Punkt gebracht. Nixon stand wie kaum ein andere US-Präsident für Massenmord. Er ist für die besonders mörderischen. Bombardements einschließlich Chemiewaffeneinsatz in der Endphase 1972 des Vietmankriegs ebernso verantwortlich wie für den utsch in Chile und an anderen lateinamerikanischen Staaten. In den USA war er nicht nur für den Kampf gegen die bürgerliche Oppossition verantwortlich, was ihm schließlich das Amt kostete sondern auch für die Illiminierung der systemoppositionellen Black Panther, was in diesem Film gut erzählt wird.
Eine solche Figur als Vorbild zu nehmen, heißt die bürgerliche Gesellschaft als das strukturell mörderische Geschäft darzustellen, das sie ist. Dagegen kann Trump in der Tat nicht mithalten. Er hat als rechter Isolationist die USA aus Kriegen rausgehalten, seine Angriffe auf die Black Americans waren anders als bei Nixon weitgehend Rethorik und einen Einbruch ins Hauptquartier der Demokraten hat ihn auch niemand vorgeworfen.
Hier kann man ein Hörspiel in zwei Teilen über das Projekt Cyber-Sin in Chile unter der linkssozialdemokratischen Allende-Regierng nachhören:
https://www.phonostar.de/radio/projekt-cybersyn-chiles-kybernetischer-traum-von-gerechtigkeit/v/174070/2021-02-05
Dort gibt es auch einen Mitschnitt aus einer Rede Nixons mit seinen engsten Berater Kissinger, wo klar ausgedrückt wird, dass die USA alles tun wird, um die bürgerlich-demokratisch gewählte Regierung unter den Sozialisten Allende zu stürzen. Die Bemühungen waren erfolgreich. Es ist schon bemerkenswert, wenn in einer linksliberalen Zeitung die Parole "Mehr Nixon wagen" ernsthaft diskutiert wird, also mehr Faschismusunterstützung, mehr Kriege in aller Welt und gegen die US-Unterklassen. Und besonders absurd ist es, wenn sich die gleichen Kreise dann über Trump aufregen, der im Vergleich Nixon wahrlich ein kleineres Übel im bürgerlichen Maßstab war.