Mehr Obolus, weniger Entschädigung

STIFTUNGSFOND Mit Einzahlungen wollen zwei Städte die eigene Bürgerschaft aufrütteln
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Ungefähr zehn Millionen Menschen wurden während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland zur Zwangsarbeit herangezogen, der Legende nach weitgehend auf Rüstungs- und Industriebetriebe begrenzt. Tatsächlich aber hat es kaum einen Ort gegeben, in denen Zwangsarbeiter nicht Straßen bauten, das Vieh versorgten, Schutt wegräumten. 55 Jahre später feilscht die Bundesrepublik noch immer um Modalitäten der Entschädigung, und die Bürger kommentieren mehr oder weniger geschichtskritisch, welche Firmen sich am Entschädigungsfonds warum beteiligen. Aber Zwangsarbeiter im Heimatort? Nein, die habe es nicht gegeben, so die übliche Antwort in jeder x-beliebigen Stadt. Es gibt nur wenige Ausnahmen.

Als sich die Städte Brandenburg und König