Mehr Popsong als tiefschürfender Roman: Moritz Baßlers Theorie vom „Populären Realismus“

Literatur Gibt es noch gute Gegenwartsprosa? Oder wird nur viel geraunt? Der Germanistikprofessor Moritz Baßler hat da eine Theorie und die nennt sich „Populärer Realismus“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2022

Gibt es Standards für „gute“ und „interessante“ Gegenwartsliteratur? Fest steht: Es wird so viel gelesen wie noch nie. Auch die Anzahl der Menschen, die über Literatur reden, hat sich quantitativ erhöht. Was auch die Hüter des literaturkritischen Grals irritiert. Ist das lesende Volk in Sachen Literaturkritik überhaupt ein urteilsfähiges Volk? Auch darüber wird – nicht frei von Dünkel – gestritten.

Das neue Buch von Moritz Baßler kommt da wie gerufen. Der Münsteraner Germanist hatte zuletzt mit seinem Frankfurter Kollegen Heinz Drügh ein viel diskutiertes Buch zur Gegenwartsästhetik vorgelegt (der Freitag 44/2021) und mit seinem Aufsatz über den sogenannten „Neuen Midcult“ provo