Mehr Spaß beim Hass

Rechtspopulismus Im aktuellen Wahlkampf versucht sich die AfD in der Inszenierung eines fröhlichen Populismus. Eine Analyse des Wahlkampfkonzepts
Exklusiv für Abonnent:innen
Fröhlicher Populismus als Wahlkampfkonzept?
Fröhlicher Populismus als Wahlkampfkonzept?

Foto: imago/Emmanuele Contini

Die AfD reüssierte lange mit einem bunten Strauß von Feindbildern. Wahlweise nahm sie schwarze Fußballnationalspieler, Verkehrspolizisten, Flüchtlinge, Migranten, Schwule, Lesben, „Genderemanzen“ oder Eliten in Politik und Medien ins Visier – Feinde allenthalben! Solche Ausdeutungen waren ein erfolgreiches Mittel der populistischen Mobilisierung, auch dort, wo Medien kritisch berichteten. Denn auch bad news sind good news, wenn sie den Rahmen der eigenen Weltsicht transportieren.

Doch die Strategie scheint an ihre Grenze zu stoßen. Der Partei gelingt es in den letzten Wochen des Wahlkampfs weniger als noch vor einigen Monaten, mit Provokationen die Tagesdebatten zu bestimmen. Es sei denn, sie wendet das Prinzip der Feindausdeutung in selbstzerst