Mein Haus, dein Haus, Beinhaus

Berliner Abende Kolumne
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Hinter sich weiß sie den Traum einer indischen Prinzessin. Eine Moschee aus weißem Marmor, deren schlanke Minarette in den wolkendurchzogenen, blauen Herbsthimmel stechen. Rosen verblühen. Vor ihren Augen wölbt sich eine helle Kuppel über 16 Kalksteinsäulen. Warum zögert sie vor der Pforte, die noch leise schwingend in den rostigen Angeln quietscht? Am Fuß des rechten Seitenflügels, auf dem großen Rasenrund, sind weiße Zelte aufgestellt. Schwarzgekleidete Männer und Frauen stehen hinter langen Tischen oder gehen umher und besuchen sich. Links lehnt ein freundliches Bäckereischild und weist zu Kaffee und Kuchen. Der Anblick stärkt. Sie fasst sich ein Herz und steigt die Stufen hoch. Im Inneren des Kuppelbaus wird sie von