Mein Tag war lang und meistens sonnig

Günter Gaus Seine Autobiografie blieb unvollendet, aber beleuchtet doch eine ganze Epoche
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Widersprüche - der Titel ist ein in den Medien eher abgenutztes Wort, aber im Verlauf des Textes zeigt es seinen doppelten Sinn, und man merkt, wie sehr der Titel für Gaus richtig ist. Da ist sein eigener Widerspruch, den er so häufig erhob, obwohl es ihm als heiterem, versöhnlichen Menschen überhaupt nicht auf Konfrontation ankam. Da sind die Widersprüche in der Gesellschaft, die er früh wahrnahm, auch wenn die Menschen um ihn herum sie gern ignorierten. Er schaute nicht weg, er sprach darüber. Doch selbst im Nachhinein weiß er kaum, woher er das hatte.

"Mein Tag war lang und meistens sonnig. Vor gut zehn Jahren ist er zu Ende gegangen." Zu Ende? Dabei blieb es bei seiner Vita aktiva, wie er selbst schreibt. Er hat die Interviewreihe Zur Person