„Mein Vater wollte uns immer beschützen“

Porträt Erich Schneeberger lebt seit Jahrzehnten in Bayern, mag Biergärten und ist Sinto. Für ihn ist das ein Auftrag
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2020

Erich Schneeberger kenne ich seit einem knappen Jahrzehnt. Damals recherchierte ich für einen Kurzkrimi, in dem es um Antiziganismus ging – wie man die Vorurteile gegenüber den Minderheiten der Sinti und Roma nennt.

Eine Freundin gab mir den Kontakt, eine knappe Stunde erläuterte mir Erich Schneeberger dann geduldig die Geschichte der Sinti und Roma, die zugleich auch seine Geschichte ist, die seiner Familie. Eine von Diskriminierung, Verfolgung und Mord. Er war beharrlich, aber nicht verbittert, humorvoll.

Seitdem begegne ich Erich Schneeberger häufiger bei Veranstaltungen, er wirkt auch in der Öffentlichkeit ruhig, besonnen, überlegt. Wird nicht laut. Sei es bei einer Podiumsdiskussion der Allianz gegen Rechtsextremismus kurz vor derBundestagswahl 2017,