Menschen am Sonntag

Berliner Abende Kolumne
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Es ist Sonntag. Glocken haben geläutet. Sonst aber ist es stiller als an anderen Tagen. Selbst in der großen Stadt, wo die Alltagstrinker auch die heiligen Trinker sind. Da kommt es vor, dass sich einer was fragt. Und nach Daseinszwecken sucht. Um den ursprünglichen Grund seiner irdischen Existenz festzumachen. Die Antwort, meine Freunde, weht durch den Sommertag leicht wie die Wolken im Wind. Bis da hinten, draußen im Park, wo ihr den Menschen Gerätschaft und Kohle heranschleppen seht.

Ich schlendere gemächlich über den geschundenen Rasen und sehe ihnen zu. Die Herren Häuptlinge rackern und schwitzen und stochern im qualmenden Grillgut. Die Frauen, meist sittsam verhüllt, lagern still oder schwatzend beiseite. Aber wie doch die Sinne von Keulens